"Loka samastu sukhino bhavantu."

"Mögen alle Wesen glücklich sein."


 

Die drei Zweige der psychologisch-spirituellen Lehren des Ayurveda:
Sattvavajaya, Devavyapashraya Chikitsa und Bhuta Vidya

Die psychologisch-spirituellen Lehre des Ayurveda

Sattvavajaya (psychologische Verfahren), Devavyapashraya Chikitsa (spirituelle bzw. übernatürliche Heilweisen) sowie Bhuta Vidya bzw. Graha Chikitsa (Psychiatrie/Dämonologie) bilden die drei Hauptpfade der psychologischen und spirituellen Lehre des Ayurveda..


Krankheitsursachen

Laut Ayurveda entstehen Krankheiten durch ein Ungleichgewicht der Bioenergien (Doshas) Vata, Pitta und Kapha. Eine Disharmonie der Doshas wird wiederum auf dreierlei Ursachen zurückgeführt:

1. Beeinträchtigung der Sinneseindrücke und falscher Gebrauch der Sinne:
Darunter versteht man entweder ein Übermaß an Eindrücken für die Sinne (z.B. dauernder Lärm, zuviel Fernsehen, zuviel Nahrung), ein Mangel an Sinneseindrücken (z.B. bei älteren Menschen, die wenig Neues sehen, hören, tasten) oder unangebrachte Eindrücke (z.B. unerwünschte Berührungen, brutale Bilder oder verschimmelte Nahrung). Aber auch die (Über-) Bewertung der Sinneseindrücke durch unseren Geist zählt in diese Kategorie, also z.B. alle Leidenschaften, Wünsche, Obsessionen und andere Ursachen geistig-mentaler Unruhe, die wir selbst erzeugen.

2. Klimatische Faktoren

3. Fehlverhalten:
Unter Fehlverhalten versteht man z.B. eine für den Einzelnen unpassende Ernährung und Tagesroutine sowie falsche, das heißt negative und destruktive Gedanken und Gefühle. Negative Emotionen wie Ärger, Stress, Wut, Aggression, Angst, Schuldgefühle, Neid, Missgunst, Hass und Eifersucht vergiften unseren Geist und unseren Körper. Sie sind ebenso wie unpassende Nahrungsmittel Ursache für die Entstehung von ama (Gift- und Schlackenstoffe) im Organismus.

 

Klassifizierung Ayurvedischer Therapien

Ayurvedische Therapien wirken daher immer ganzheitlich und sind darauf ausgerichtet, Stress zu reduzieren und negative Gedankenmuster in positive umzuwandeln. Die ayurvedische Medizin kennt hierfür drei Gruppen von Therapiemethoden:

1. Rationale Therapien: Hierzu gehören die klassischen Reinigungsverfahren, die z.B. innerhalb von Panchakarma Kuren zum Einsatz kommen sowie Kräuterheilkunde und ausleitende Massagen.

2. Psychotherapeutische und energetische Verfahren (sattvavajaya): In diese Kategorie gehören Techniken aus Yoga und Ayurveda, die uns dabei helfen, unseren Geist zur Ruhe zu bringen, und negative Gedankenmuster durch positive zu ersetzen. Wenn Traumata und starke negative Erfahrungen und Erlebnisse in unserem Innern und Unterbewusstsein verborgen liegen, ist jedoch ein reines "Umdenken" meist nicht möglich. In diesem Fall werden Techniken und Fähikgeiten eingesetzt, die Traumata und verdrängte Erlebnisse an die Oberfläche des Bewusstseins bringen und / oder in der Tiefe auflösen. Hierzu werden z.B. Energiearbeit, Chakren-Arbeit, Marmatherapien oder Heilgebete und Heilrituale eingesetzt. Letztere gehören meist in die Kategorie der spirituellen Verfahren.

3. Spirituelle Verfahren (devavyapashraya chikitsa) bestehen aus Heilgebeten, Handauflegen, Rezitieren von Mantras und magische-spirituelle Rituale.

 

Bhuta Vidya

Der achtgliedrige Asthanga Ayurveda beschreibt Bhuta Vidya als eine von acht medizinischen Richtungen. Heute wird Bhuta Vidya meist mit "Psychiatrie" übersetzt, und man konzentriert sich auf die Behandlung von Erkrankungen des Geistes. In den alten Ayurveda-Klassikern wird dieser Zweig jedoch noch als "Dämonologie" bezeichnet. Diese ayurvedische Lehre beschreibt die Entstehung und Heilung von Erkrankungen, die durch geistige Wesenheiten, Dämonen, Fremdenergien und Magie entstanden sind.

Mit der Entstehung der modernen Psychiatrie wurde im Westen davon ausgegangen, der Glaube an Dämonen sei veraltet und lediglich ein Überbleibsel religiöser Machtmittel. Anstelle der Ergänzung des spirituellen Weltbildes mit dem neuen, wissenschaftlichen, wurde das eine durch das andere ersetzt. Die Schamanen, Mystiker und Magier aller Kulturen bestätigen jedoch noch heute, dass Geistwesen, Dämonen, Engel und andere spirituelle Wesenheiten und Kräfte keinesfalls "veraltete Glaubensinhalte bestimmter Religionen" sind, sondern reale Wesenheiten, die zusammen mit Menschen, Tieren, Pflanzen und Mineralien die sichtbar-materiellen sowie die "unsichtbar"-subtilen Bewohner der Erde sowie des ganzen Universums bilden.
Alte Texte des Rigveda, die den ayurvedischen Texten zugrunde liegen, beschreiben detailliert zahlreiche magisch-spirituelle Praktiken, Heilrituale und Anrufungen, die bei Krankheiten und Problemen helfen, die auf keine andere Therapieform ansprechen. Dazu zählen z.B. Reinigungsrituale von Häusern und Menschen, Entfernung von Fremdenergien, Schutzrituale und Amulette, Heilrituale uvm.



 

 

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